Der SC Freiburg hat das Europa-League-Spiel beim serbischen Klub TSC Backa Topola gewonnen. Nach einer bitteren ersten Halbzeit wird Vincenzo Grifo zum Matchwinner.
Nemanja Petrovic brachte die Gastgeber in der 13. Minute in Führung. Vincenzo Grifo besorgte nach der Pause den Ausgleich per Foulelfmeter (49.) und drehte das Spiel per Freistoß (59.). In der 73. Minute sorgte der italienische Nationalspieler für den 3:1-Endstand. Freiburg hat nach dem Sieg sechs Punkte auf dem Konto und ist Tabellenzweiter, punktgleich mit West Ham United. Die Engländer unterlagen zeitgleich bei Olympiakos Piräus. Backa Topola steht mit einem Zähler auf Rang vier.
Die Freiburger starteten vor 4.500 Zuschauern in der TSC-Arena kontrolliert und mit viel Ballbesitz in die Begegnung. Eine erste Chance bot sich Roland Sallai, der einen Pass von Torhüter Veljko Ilic abfing, seinen direkten Abschluss aber weit am Tor vorbei zog (9. Minute). Drei Minuten später setzte Maximilian Eggestein seinen Kopfball über das Gehäuse.
Vincenzo Grifo hat den SC Freiburg zu einem 3:1-Sieg gegen Backa Topola geschossen. Doch Grifo ist nicht nur wegen seiner Tore enorm wichtig.
Topola kontert Freiburg aus
Backa Topola konzentrierte sich zunächst auf die Defensive, schlug dann aber bei der ersten Offensiv-Aktion eiskalt zu. Sasa Jovanovic wurde über die rechte Seite mit einem langen Ball bedient. Seine scharfe Hereingabe verwandelte Petrovic im Zentrum sicher, nachdem er im Rücken von Matthias Ginter entwischt war. “Wir haben am Anfang nicht das gemacht, was wir besprochen haben“, sagte Christian Streich nach dem Spiel bei RTL+: “Das Gegentor ist furchtbar.”
Backa Topola stärker – SC Freiburg tut sich schwer
Mit dem Führungstreffer veränderte sich das Geschehen auf dem Rasen. Backa Topola suchte nun verstärkt den Weg nach vorne. Der Sport-Club hatte offensichtlich Probleme, sich nach dem überraschenden Rückstand zu sortieren. Nach rund 20 Minuten zog Vincenzo Grifo einen Freistoß auf den langen Pfosten, wo Sallai denn Ball aus spitzem Winkel nicht mehr aufs Tor geköpft bekam. Zu allem Überfluss verletzte sich der Angreifer bei dieser Aktion und musste ausgetauscht werden. Für den Ungarn, der sich womöglich einen Muskelfaserriss zuzog und mehrere Wochen ausfallen könnte, kam Lucas Höler in die Partie.
Insgesamt agierten die Freiburger zu statisch im Angriff, die Serben hatten so keine große Mühe, die Breisgauer vom eigenen Tor entfernt zu halten. Ausnahme: In der 29. Minute kam Noah Weißhaupt mit viel Tempo über links und schloss aus 17 Metern stramm ab. Torhüter Ilic parierte jedoch ohne Probleme.
Treffer von Freiburgs Höler zählt nicht
In der 37. Minuten bejubelte der Sport-Club den Ausgleich – allerdings nur, bis sich der Videoschiedsrichter meldete. Höler hatte nach einer Flanke getroffen, im Vorfeld des Treffers aber hatte Grifo im Abseits gestanden. Kurze Zeit später der nächste Rückschlag: Nach Sallai musste auch Maximilian Philipp mit einer Schulterverletzung vom Feld. Neu ins Spiel kam Mittelstürmer Michael Gregoritsch.
Doch die Elf von Christian Streich blieb am Drücker. In der letzten Minute der ersten Hälfte verpasste Ginter das 1:1 nur um Zentimeter. Seine Direktabnahme nach Freistoß von Grifo rauschte am langen Eck vorbei. Rückstand, zwei Verletzte, der nicht gegebene Treffer – eine bittere erste Halbzeit für Freiburg.
Freiburgs Grifo bleibt vom Punkt eiskalt
Umso besser begann der zweite Abschnitt für die Gäste. Nach einem Eckball von Grifo flog der Ball an den Arm von Jovanovic. Schiedsrichter Aliyar Aghayev (Aserbaidschan) zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Grifo blieb eiskalt und traf rechts oben zum Ausgleich. Drei Minuten später dann beinahe der Doppelschlag: Zunächste wurde Weißhaupts Schuss geblockt, Ritsu Doan verpasste den Abpraller, bevor Grifo den Ball am rechten Winkel vorbeizog.
In der 55. Minute köpfte Michael Gregoritsch zum vermeintlichen 2:1 ein, doch Flankengeber Weißhaupt hatte zuvor hauchzart im Abseits gestanden. Es war jetzt ein Sturmlauf des SC. Kurz darauf zeigte Grifo einmal mehr seine Klasse bei ruhenden Bällen. Der Italiener verwandelte einen Freistoß von der rechten Seite aus gut 20 Metern im rechten Eck und erwischte Torhüter Ilic dabei auf dem falschen Fuß.
Grifo schnürt den Dreierpack
Kurz nach der Führung zeigten sich die Freiburger in der Defensive unaufmerksam. Ifet Dakovac kam aus spitzem Winkel freistehend zum Abschluss, traf aber nur das Außennetz. Am Drücker war aber weiter der Sport-Club. Grifo sorgte schließlich mit seinem dritten Treffer für die Entscheidung. Nach Flanke von Doan legte sich der 30-Jährige die Kugel zurecht und schloss überlegt ins kurze Eck ab.
Mit dem 3:1 war etwas die Luft raus aus dem Spiel, die Breisgauer kontrollierten das Geschehen. In der 80. Minute nahm Trainer Streich Grifo vom Feld, der sich den verdienten Applaus der 500 mitgereisten Freiburger Fans abholen durfte und nach dem Abpfiff “mega, mega happy” über seine drei Tore war, wie er bei RTL+ sagte. “Den Ball habe ich eingepackt – und ich werde ihn von allen unterschreiben lassen. Sowas schafft man vielleicht einmal im Europacup.” In den Schlussminuten zeigte sich Backa Topola noch einmal vermehrt in der Offensive, richtig gefährlich wurde es bis zum Abpfiff aber nicht mehr.
Rückspiel im November
Am 9. November stehen sich die Freiburg und Backa Topola im Rückspiel gegenüber. Anpfiff im Europa-Park Stadion ist um 21 Uhr. In der Bundesliga tritt die Streich-Elf am Sonntag (29.10.2023) um 17:30 Uhr bei Tabellenführer Bayer Leverkusen an.
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